Windows 10 – das unvermeidliche Upgrade
Windows 10 ist definitiv reif für den grossen Rollout in jedem Unternehmen. Doch vor dem Wechsel gilt es Einiges zu beachten. Das müssen Sie wissen.
Wir schreiben 2018. Windows 10 wird dieses Jahr bereits drei Jahre alt und hat sich in der Praxis längst bewährt. Trotzdem hat das Microsoft-Betriebssystem in Schweizer Unternehmen nach wie vor einen schweren Stand. Aktuellen Zahlen zufolge läuft auf der grossen Mehrheit der Rechner nach wie vor Windows 7, denn wie heisst es so schön: Never change a running system.
Langsam, aber sicher drängt sich ein Wechsel trotzdem auf. Verschiedene PC-Hersteller haben bereits angekündigt, dass sie diesen Sommer keine neuen Geräte mehr mit Windows 7 ausliefern werden. Wenn Sie neue Geräte beschaffen wollen oder müssen, führt also bald kein Weg mehr an Windows 10 vorbei.
So oder so: Bestimmt haben Sie sich bereits Gedanken um die Migration auf Windows 10 gemacht. Was gilt es zu beachten? Wo lauern Stolpersteine? Wir haben bereits verschiedene Kunden auf diesem Weg begleitet und befinden uns gerade in den letzten Zügen zwei grösserer Projekte. Gerne teilen wir unsere Erfahrungen an dieser Stelle mit Ihnen:
10 Dinge, die Sie vor einem Wechsel auf Windows 10 wissen sollten
1. Noch vor dem Projekt sollte man sich darüber im Klaren sein, dass Windows 10 nicht einfach ein weiteres Windows ist, sondern womöglich das letzte neue Windows überhaupt. Anstatt alle drei bis fünf Jahre ein neues Windows zu veröffentlichen, stellt Microsoft neu alle sechs Monate Funktionsupdates für Windows 10 zur Verfügung.
2. Was das Ausrollen der halbjährlichen Funktionsupdates betrifft, so lohnt sich ein gestaffeltes Vorgehen. Kritische Software sollte bereits mit Vorabversionen, den sogenannten Insider Builds, getestet werden. Für eine umfassende Bereitstellung sind die Funktionsupdates in der Regel etwa vier Monate nach der Veröffentlichung bereit.
3. Wichtig: Der sogenannte Long-Term Servicing Channel, der nur ca. alle drei Jahre neue Funktionsupdates erhält, kommt für PC-Arbeitsplätze aufgrund einiger Einschränkungen nicht in Frage. Diese Variante von Windows 10 ist ausschliesslich für den Einsatz auf spezieller Hardware wie beispielsweise POS-Systemen gedacht.
4. Es stellt sich auch die Frage, welche Version von Windows 10 es sein soll. Wer Funktionen wie DirectAccess, AppLocker, DeviceGuard oder BranchCache nutzen möchte, kommt nicht um die Enterprise-Variante herum, die wir Unternehmen grundsätzlich empfehlen und die in unserem Managed Desktop Service enthalten ist. Ausserdem erfordern einige Funktionen wie SecureBoot zusätzlich den BIOS-Nachfolger UEFI.
5. Vor der Migration auf Windows 10 sollten Sie sich unter dem Aspekt des modernen Arbeitens unbedingt auch Gedanken darübermachen, ob Sie nicht gleich auch andere Software-Lösungen aktualisieren wollen. Evtl. kommt für Sie sogar Microsoft 365 in Frage? Zudem macht in vielen Fällen auch ein Hardware-Refresh Sinn.
6. Wer keine neue Hardware anschafft, sollte zumindest die Anzahl Gerätetypen reduzieren und unbedingt prüfen, ob die vorhandenen Geräte für das neue Betriebssystem gewappnet und UEFI-tauglich sind. Dasselbe gilt für die installierte Software. In diesem Zusammenhang macht eine Inventarisierung Sinn, am besten gleich im Rahmen eines kleinen Software Asset Management (SAM), also einer Lizenzüberprüfung.
7. Sie sollten, wenn möglich, keine Benutzereinstellungen oder Gruppenrichtlinien von Windows 7 oder Windowx 8.x in Windows 10 übernehmen. Bieten Sie den Nutzern die Out-of-box Experience. Ausserdem ist zu beachten, dass solche Settings mit jedem Funktionsupdate für Windows 10 neu geprüft und abgenommen werden müssten.
8. Der Zugriff auf den in Windows 10 integrierten Microsoft Store muss geregelt sein. In diesem Zusammenhang ist zudem wichtig, zu verstehen, dass Apps aus dem Store aktuell nur via Store installiert werden können und sich auch nur über den Store aktualisieren lassen. Es ist also eine gewisse Vorsicht geboten.
9. Eine weitere Herausforderung ist das Treiber-Management. Dieses wird aus dem Update Catalog von Microsoft geladen. Aber: Jeder neue Build von Windows 10 bringt ein anderes Subset von Treibern. Das heisst, Sie beginnen immer wieder auf der grünen Wiese. Ähnliches gilt für Sprachpakete: Bei jedem neuen Build müssen sie nachinstalliert werden.
10. Last but not least: Für die Zeit während der Migration und bis ein paar Wochen nach dem Abschluss sollte man den Helpdesk entsprechend vorbereiten und evtl. personell aufstocken. Natürlich ist diese Liste nicht abschliessend.
Gerne betrachten wir mit Ihnen die Situation ganz individuell und übernehmen auf Wunsch das Migrationsprojekt oder sogar das ganze Client Management (zum Beispiel im Rahmen eines Managed Desktop Services). Kommen Sie auf uns zu.