Ein neues IT-Allerheilmittel – Ypsomed erneuert Datacenter mit HPE Synergy Plattform
Ypsomed ist bereit für die Zukunft. Das Schweizer Medtech-Unternehmen hat zusammen mit Hewlett Packard Enterprise (HPE) und seinem langjährigen IT-Partner WAGNER AG auf eine neue, moderne Datacenter-Plattform migriert.
Die Ypsomed Group gehört zu den innovativsten Schweizer Medizintechnik-Unternehmen und ist die führende Entwicklerin und Herstellerin von Injektions- und Infusionssystemen für die Selbstmedikation. Über 1’500 Mitarbeitende beschäftigt die ausgewiesene Diabetesspezialistin mit Hauptsitz in Burgdorf und weltweiten Produktionsstandorten sowie Tochtergesellschaften.
In einem so kompetitiven Markt wie der Medtech-Branche ist es heute von grosser Bedeutung, nicht nur im Kerngeschäft, sondern auch in der IT führend zu sein. So testete Ypsomed 2018 beispielsweise zusammen mit Swisscom als erster Industriepartner in der Schweiz überhaupt den Einsatz der neuen Mobilfunkgeneration 5G im Produktionsumfeld .
Bereits seit einigen Jahren stellt Fernand Portenier, Head of IT der Ypsomed, eine wachsende Durchdringung der IT in alle Unternehmensbereiche und -prozesse fest. Entsprechend wichtig war für ihn und die gesamte Firma 2018 der Aufbau einer neuen Datacenter-Infrastruktur und zentralen IT-Plattform.
Hohe Anforderungen, kleine Auswahl
Leistungsfähig sollte sie sein, die neue Infrastruktur, sehr performant, skalierbar und gleichzeitig flexibel sowie zuverlässig. Eine Kombination, die nicht auf viele Lösungen zutraf, dafür aber die Suche und Auswahl für Fernand Portenier und Manuel Maurer, System Engineer und Verantwortlicher für die Virtualisierung und Storage-Systeme der Ypsomed, vereinfachte.
Zwei Lösungen standen in der engeren Auswahl für den Ersatz der in die Jahre gekommenen, aktuellen Infrastruktur: Ein neues System desselben Herstellers oder die Composable Infrastructure Synergy von Hewlett Packard Enterprise (HPE). Eine «Auffrischungskur» des bestehenden Systems wurde ebenfalls geprüft, aber rasch verworfen. «Es wäre durchaus möglich gewesen, nur einzelne Blades zu ersetzen und das Chassis zu behalten. Mit Blick in die Zukunft kam aber eigentlich nur eine Gesamterneuerung in Frage, was auch die Migration deutlich einfacher gestalten sollte», so Maurer.
Beide Hersteller erfüllten die Grundanforderungen an die neue Infrastruktur, die insbesondere durch eine Migration auf die In-Memory-Datenbank SAP HANA bestimmt wurden. Im weiteren Vorgehen, das unter anderem einen Besuch bei einem Synergy-Referenzkunden beinhaltete, zeichnete sich dann schnell ein Favorit ab und die Wahl fiel schliesslich auf die SynergyPlattform. Dazu Portenier: «HPE hatte die Lösung, die am besten zu uns passte und darüber hinaus auch finanziell sehr interessant war.»
Hinzu kam, dass HPE für Ypsomed kein unbeschriebenes Blatt war. An einigen kleineren Standorten und in Tochterunternehmen betrieb man bereits länger Server von HPE und war mit der Hard- und Software, aber vor allem auch den Services, sehr zufrieden. «Synergy wird im kritischsten Bereich unseres Unternehmens eingesetzt. Hier ist eine sehr hohe Verfügbarkeit und damit ein grosses Vertrauen in den Hersteller nötig», erklärt Portenier.
Der neue “Motor” der Informatik
Inzwischen laufen alle Workloads der Ypsomed auf HPE Synergy. Dazu gehören die ganze SAP-, Citrix-und Exchange-Umgebung sowie die Telefonie- und Unified-Communication-Lösung eines Drittherstellers. Ausserdem ist Synergy auch der «Motor» eines neuen Manufacturing Execution Systems, kurz MES. Dabei handelt es sich um das Bindeglied zwischen dem ERP und den Anlagenund Maschinensteuerungen, das gerade in Zeiten der Digitalisierung immer mehr Bedeutung erhält.
Kurz zusammengefasst: Ypsomed hat das komplette Datacenter erneuert und auf Synergy gezügelt. Um einen möglichst hohen Failover sicherstellen zu können, betreibt das Unternehmen heute zwei nahezu identisch ausgestattete Datacenter mit je zwei SynergyChassis. Die HPE Synergy 12000 Frames wiederum sind mit HPE Synergy 480 Gen10 Rechnermodulen bestückt, die eine sehr hohe Speicherkapazität und Prozessorleistung bieten.
Rein technisch war die Migration der Workloads gemäss Manuel Maurer durch die komplette Virtualisierung im Server-Umfeld keine grosse Herausforderung – auch wenn es sich bei vielen Servern um validierte Systeme handelte. Ein kleiner Knackpunkt war die Integration des vorhandenen StorageSystems eines Drittanbieters, die am Ende aber einwandfrei funktionierte. «Synergy ist sehr gut integrierbar. Zudem kann modular gearbeitet werden, was wir in der IT – neben dem einfachen Management der Lösung – sehr schätzen», so Maurer.
Eine weitaus grössere Aufgabe war der bereits angesprochene Wechsel von klassischen Datenbanken (Oracle im SAP-Umfeld und SQL im MES-Umfeld) auf eine gemeinsame, neue In-MemoryDatenbank (SAP HANA). Dies führte zum Beispiel dazu, dass unter dem Jahr quasi ein kleiner Geschäftsabschluss durchgeführt werden musste. Ausserdem ging es von Windows auf das bei Ypsomed noch nicht weit verbreitete Linux und es galt, rund 50 Schnittstellen an des SAP-System zu prüfen.
Aufgrund ihrer Komplexität war die SAP-Umgebung die letzte, die migriert wurde. Und weil es bei Ypsomed jährlich nur zwei grosse SAP-Wartungsfenster gibt, stand bereits beim Start des Projektes auch dessen Ende fest: November 2018. Entsprechend straff war der Zeitplan. Dieser konnte laut Fernand Portenier durch die schnelle Lieferung und die reibungslose Zusammenarbeit mit HPE und WAGNER AG aber problemlos eingehalten werden.
Erweiterung ist bereits geplant
Bis anhin läuft die neue SynergyInfrastruktur einwandfrei und ohne Unterbrüche – so, wie es sein soll. «In der Medizintechnik muss die Aufzeichnung zeitnah und lückenlos erfolgen. Jeder noch so kleine Ausfall der IT- bzw. der SAP-Systeme führt zu einem grossen Administrationsaufwand und – auch wenn die Produktion davon unter Umständen nicht einmal betroffen ist – hohen Kosten», führt Portenier aus.
Ypsomed verfügt heute aber nicht nur über eine sehr zuverlässige, sondern vor allem auch sehr leistungsfähige neue Umgebung. «Gegenüber den alten Systemen ist eine deutliche Performance-Steigerung erkennbar», meint Maurer. Reports aus SAP lassen sich beispielsweise viel schneller erstellen. Der Performanceschub ist zum einen auf die neuen Synergy Server, zum anderen aber natürlich auch auf die neue SAP HANA Datenbank zurückzuführen. Zwei Produkte, die sich gemäss Portenier übrigens «von Haus aus» sehr gut verstehen und harmonieren.
Das Ergebnis der gesteigerten Zuverlässigkeit und Performance ist eine höhere Akzeptanz der IT im Unternehmen. Und das wiederum beflügelt künftige Projekte. So ist beispielsweise bereits ein Ausbau der Synergy-Infrastruktur geplant. «Wir wollen zusätzliche Hardware für den Aufbau einer SAP Sandbox beschaffen», erklärt Portenier. Dabei wird er auf die grosse Skalierbarkeit des Synergy-Systems, das sich laut Maurer problemlos erweitern lässt, zählen können.
Synergy wird in Zukunft aber noch viele weitere, neue Business-Anforderungen und Prozesse unterstützen. Neben klassischen könnten auch neue, moderne Workloads dazu kommen, zum Beispiel im Bereich Big Data. Bei einem Partner entsteht derzeit zu Testzwecken ein Hadoop Cluster. Sollte sich die Lösung als interessant erweisen und es wirtschaftlich Sinn machen, so kann sich Portenier gut vorstellen, sie in-zu-sourcen und ebenfalls auf Synergy laufen zu lassen.
Bis es soweit ist, wird es IT-Leiter Portenier und dem insgesamt rund 60-köpfigen IT-Team der Ypsomed bestimmt nicht langweilig. Neben diversen anderen Technologieprojekten plant das Schweizer Medtech-Unternehmen in diesem Jahr nämlich noch den Markteintritt in die USA und die Inbetriebnahme eines neuen Produktionsstandortes im nordostdeutschen Schwerin. Fazit: Die Ypsomed wächst – und ist dank der neuen HPE Synergy Plattform bereit dafür.